Schwedt

Aus Frokelwiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die meisten Schattenbahnhöfe verwenden Weichenstraßen, die wohl den Begriff "Harfe" geprägt haben. Beim Vorbild gibt es das schon auch, aber nicht so exzessiv, wie es in der Modellbahn eingesetzt wird. Derartige Weichenstraßen sind nämlich erstaunlich platzraubend.

Vorbild

Sofern man ernsthaft davon sprechen kann, ist das Vorbild in den Gleisanlagen des Petrolchemischen Kombinats Schwedt gewesen. Die Inspiration lieferte ein Foto aus dem Bundesarchiv von 1974, das eine Rangiergleisgruppe im zugehörigen Güterbahnhof Stendell zeigt. Was sofort auffällt, ist die Anordnung der Weichen: zwei rechts, zwei links, eine fallenlassen. Außerdem sind fast alle Weichen in enger Lage hintereinander. Der Charm des Bildes beruht für mich auf der Asymmetrie und darauf, dass sich steilere Winkel in der Gleisführung ergeben. Ein bisschen am Rande ist auch noch die Reihe von Abdrücksignalen links im Bild bemerkenswert. Die Szenerie dürfte sich wohl vor Umbauten hier befunden haben: Google-Maps

Bundesarchiv_Bild_183-N1107-0017%2C_Schwedt%2C_Gleisanlagen.jpg [1]

Modell

Die Gleisplanung wurde einfach mit Tillig EW3 umgesetzt, die wegen der engen Lage auf 10° abgesägt sind. Dabei lässt sich leider nicht vermeiden, dass die Zufahrt drei Zentimeter neben der Mitte liegt - ich finde das verschmerzbar. Um ein geschlossenes Bild der Modulkanten im Arrangement zu bekommen, können zwei kleine Dreiecke angesetzt werden. Außerdem stört der Schlenker in Gleis 3 ein bisschen, der beim Vorbild durch die flacheren Weichenwinkel nicht nötig ist. Der gesamte Bahnhofskopf für acht Gleise lässt sich so auf einem Modul mit 1200 mm Länge unterbringen.

schwedt_a.jpg

Insgesamt würde ich neben dem Kopf und zwei Abstellgleismodulen noch ein Modul mit Zwischenweichen bauen. Beim Treffen in Thyrow 2010 habe ich ein, zwei Schichten im Sbf Wittenberge gearbeitet und die Dinger gerade für Pendelzüge zu schätzen gelernt. Insgesamt stelle ich mir den Bahnhof dann so vor:

 1200 mm       1200 mm           1200 mm          1200 mm
       __|_________________|_________________|_________________
      /  |                 |                 |       \
     /  _|_________________|_________________|________\________
    /  / |                 |                 |         \
    | /__|_________________|_________________|__________\______
    |/   |                 |                 |
____/____|_________________|_________________|_________________
 \    \  |                 |                 |         /
 |\    \_|_________________|_________________|________/________
 | \     |                 |                 |
 |\ \____|_________________|_________________|_________________
 \ \     |                 |                 |      \
\ \ \____|_________________|_________________|_______\_________
_\ \     |                 |                 |          /
__\_\____|_________________|_________________|_________/_______
         |                 |                 |

...moment mal, was heißt hier dauernd Modul? Müsste das nicht Segment heißen?

Schattenbahnhofsprofil

Zweck der Sache ist es, die Segmentübergänge des Schattenbahnhofs austauschbar zu gestalten. Die Idee kommt daher, dass Heiko und Martin mal überlegt haben, zwei Schattenbahnhöfe zu bauen, die dann entweder als zwei kleinere Sbf oder als ein großer Sbf mit ein oder zwei Köpfen betrieben werden können.

Gleisabstände

Auf die Breite von 500 mm passen relativ bequem acht Gleise mit einem Zwischenraum von 60 mm. Dieser Gleisabstand ist bei Schattenbahnhöfen ein recht verbreiteter Wert, der ein bequemes Fummeln mit den Wagen ermöglicht. Um eine gute Passgenauigkeit der Gleislagen zu ermöglichen soll eine Schablone für die Modulübergänge hergestellt werden.

]-40 mm-| |  -60 mm-  | |  -60 mm-  | |  -60 mm-  | |  -60 mm-  | |  -60 mm-  | |  -60 mm-  | |  -60 mm-  | |-40 mm-[

Verschraubungen

Für die Segmentverbindungen werden drei Bohrungen gemäß den FREMO-H0-RE-Normprofilen ausgehend von SOK angebracht.

Segmentmaße

Damit die Segmente untereinander gut stapelbar bleiben sind einheitliche Längen sinnvoll. Martin würde sich eine Länge von 1200 mm wünschen. Die Höhe ist eigentlich egal und richtet sich nach dem benötigten Bauraum für Weichenantriebe, Beine etc. unter dem Modul und ggf. Gestaltungselemente über dem Modul. Generell ist natürlich ein geringes Packmaß anzustreben.

Stapelprofile

Außerdem würde Martin gerne Aluminiumprofile als Stapelhilfen einsetzten. Derartige Hybrid-Schließprofile aus dem Flightcasebau kosten pro Meter so drei bis vier Euro. Die Profile verhindern ein Verrutschen der Segmente, so dass sie zum Transport einfach übereinandergestapelt und mit einem Spanngurt verzurrt werden können. Durch eine unsymmetrische Anbringung können die Segmente in beliebiger Richtung aufeinandergesetzt werden.

|\/\                          |\/\
|  |                          |  |
|  |--------------------------|  |
|  |--------------------------|  |
|  |                          |  |
|  |                          |  |
|  |                          |  |
|  |                          |  |
\/\|                          \/\|

Belegtmeldung

Sollte in allen sinnvollen Bereichen vorgesehen bzw. vorgerüstet werden.

Block

Sollte vorgesehen werden

Ansteuerung

Eventuell macht es Sinn, eine gemeinsame Plattform für die Ansteuerung der Weichen und Signale zu finden. Sie kann aber ggf. auch für jeden Kopf einzeln ausgeführt werden. Wird das Ding tatsächlich mal als großer Bahnhof mit zwei Köpfen eingesetzt, ist eine Unterteilung in zwei Stellwerksbezirke mit unterschiedlicher Technik vertretbar. Problematisch wären in diesem Fall Segmente mit Zwischenweichen.

MRoe 15:04, 11. Nov. 2010 (UTC)

Die Diskussion mit Heiko hat eine Ansteuerung über Loconet ergeben. Dazu werden an den Modulen Loco-IOs mit Relaisplatinen eingesetzt. Für die Belegtmeldung können verschiedene Sensoren zum Einsatz kommen, die ebenfalls über Loco-IO ans LN können. Stellpultseitig gibt es von der Steuerung über PC mit Locobuffer bis zum Stellpult mit ebenfalls Loco-IO viel Freiheit. Damit kann auch die Fernsteuerung oder Zusammenlegung mit einem anderen Stellwerk relativ einfach geschehen.

MRoe 08:49, 12. Okt. 2011 (UTC)

Modulbau

Mühsam nährt sich das Eichhörnchen: ich habe am Wochenende erstmal mal einen ersten Kasten zusammengezimmert. Das Probeteil diente vor allem einer Machbarkeitsstudie, ob ich mit den vorhandenen Bordmitteln (Oberfräse) vernünftige und vor allem Maßhaltige Nut-Feder-Verbindungen hinbekomme. Das Experiment ist geglückt: Sogar wo zwischendrin den Anschlag verstellt hatte, weil ich vergessen habe, dass ich noch ein Teil bearbeiten muss, hat am Ende alles millimetergenau gepasst. Das erste Teil sieht ein bisschen hässlich aus, weil ich wie immer erst ausprobieren musste, ob jetzt Gleich- oder Gegenlauf besser ist, aber das sollte man am Ende nicht mehr sehen.

Die Konstruktion ist eine Mischung aus 9 mm Birkemultiplex (Seiten und Deckplatte) und 12 mm Pappelsperrholz (Stirnprofile und Stützstruktur). Für die Nut-Feder-Verbindungen habe ich einen 6 mm Fräser genommen, damit die Feder möglichst vielschichtig bleiben kann. Die Nuten sind in der Regel 4 mm tief, nur bei der Verbindung der Stirn- mit der Deckplatte sind es 5 mm, um die (laut Baumarktricht-Zusägeminimum) 100 mm hohe Stirnplatte mit der 9 mm Deckplatte auf die Normhöhe von 104 mm zu bringen. Die Seitenteile sind auf ganzer Länge genutet, um die Deckplatte aufzunehmen. Für die Stirnprofile und Querstreben haben die Seitenteile senkrechte Nuten bekommen. Die Stützstruktur zielt nicht besonders auf die Verwindungssteifigkeit des Modulkastens ab (wird sich zeigen, aber bei einem Sbf halte ich das für zweitrangig), sondern stützt tatsächlich nur die Deckplatte, um die Durchbiegung zu vermeiden. Die Quer und Längsstreben sind deshalb zur Gewichtsersparnis aus längs halbierten Baumarktmindestdicken-Brettern entstanden, die an den Kreuzungen geschlitzt sind. Dabei liegen die Längsstreben durchgehend an der Deckplatte an, so dass die Querstreben ihre durchgehende Faser unten haben - damit bieten sie mit 5 cm Höhe zumindest noch ein Minimum an Aussteifung.

Nun werden also ernsthaft mal Gleise beschafft. Überschlägig gerechnet sollten erstmal vier Packungen Tillig-Flexgleis reichen sowie 6 rechte und 4 linke Weichen. Das Zwischenweichensegment wird als letztes drankommen, wenn ich mich erstmal von der Investition erholt habe.

MRoe 07:45, 11. Jul. 2011 (UTC)

Inzwischen liegt eigentlich alles Material bereit. Als Weichenantriebe habe ich Schildkröten (Circuitron Tortoise) beschafft. Die Weichen sind Tillig EW3 in Bausatzform, ansonsten Tillig Flexgleis. Die Loconet-Komponenten für die Ansteuerung müssen noch besorgt werden, werden aber auch erst ganz zum Schluss gebraucht. Das Holz ist zugeschnitten und wartet auf die Fräse - dazu bin ich trotz langem Wochenende Anfang Oktober nicht gekommen. Die Stapelprofile habe ich in Aluminiumfarbig beschafft, mit Zuschnitt und Versand kam das ganze dann doch auf knapp über sieben Euro pro Meter. Als nächstes muss ich mir noch die Schablone für den Weichenbereich ausschneiden lassen - das vereinfacht die Verlegung doch enorm.

Für die Modulübergänge überlege ich jetzt, eine Pertinaxplatine zu fräsen, in die die letzten drei Schwellen des Flexgleises eingelegt werden und die Schienenprofile dazwischen aufgelötet werden können. Lösbare Probleme sind dabei noch, Das Zeug in einer Breite von 50 Zentimetern zu beschaffen und die Aufspannung für das Fräsen. Wenn mal Zeit ist, kann ich mich vielleicht darum kümmern...

MRoe 09:06, 12. Okt. 2011 (UTC)