Jödebronn

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Grundsätzliches

Braunschweig-West liegt an der alten Güter-Ringbahn Braunschweig. Der Bf ist stillgelegt und in weiten Teilen weggerissen, aber nicht überbaut und somit durchaus noch zu erkennen. Ich hab auch schon mal ein paar Bilder vom heutigen Zustand ins Netz gestellt. Und um das ganze im Überblick zu bekommen, kann man sich das mal auf Google-Maps ansehen.

Die Umsetzung als Fremodul erscheint mir aus mehreren Gründen interessant:

  • Der Bahnhof ist kurz, aber trotzdem mit zahlreichen Gütergleisen und Ablaufberg betrieblich sehr leistungsfähig für seine Größe.
  • Er kann somit in mehreren Situationen sinnvoll eingeplant werden:
    • Als sozusagen "gestalteter Schattenbahnhof" mit Zugbildungsaufgaben auf kleinen Treffen.
    • Als erster Bahnhof hinter einem Nebenbahnabzweig auf Großtreffen, wo er den Großbahnhof von Zugbildungsaufgaben für die Nebenbahn entlasten kann.
  • Er verschwendet keinen Platz mit Bahnsteigen und ähnlichem Fensterzug-Gerümpel, Lokbehandlungsanlagen undsoweiter. Konzentration aufs Wesentliche: Güterverkehr, bis der Arzt kommt. Genau meine Geschmackslage.  ;-)

Gleisplan

Als ASCII kommt er nicht so recht rüber, aber egal, besser als nix:

                         X-----/---------11--------|
                              /----------10----------|
                             /  ,---------9---------------------| 
                            /  /----------8---------------------|
                           /--/--\--------7---------------------|
                          /       '-------6------|               
                         /  ,-------------5---------Waage-------| 
                        /  /--------------4---------------------| 
                       /--/---------------3--------\-----Culemeyer
 |---===BERG===---/---/-------------------2---------\               
------------/----/------\-----------------1----------\--------------
     X-----'      X------\-------/----------|''''''''''''''''''
                          X-----'       GS    EG

Noch ist der Plan in der Schwebe. Der Vorbildbahnhof hat (je nach Bauzustand) mindestens eine DKW, die in der derzeitigen Planung gottseidank nicht vorkommt, aber das Gleis 14, das im Plan oben oberhalb des Ablaufberges läge, hätte ich schon gerne. Nur, wie binde ich das ohne DKW an? (Nein, die langen schrägen Gleise sind ein Problem der ASCII-Umsetzung, da ist kein Platz. In der Abstellgruppen-Gleisentwicklung liegt naherzu Weiche an Weiche.)

Für die Umsetzung als Modellgleisplan ist Balsine Dank geschuldet. Aber noch hab ich an den Ergebnissen zu mäkeln (und außerdem weder über die Weichen noch über den Gleisplan noch über irgendwas definitiv entschieden), weswegen seine Planung bisher noch nicht den Weg in den Rechner gefunden hat.

Hier zur Orientierung noch ein schlechtes Foto des Vorbildgleisplans. Der nachzubildende Teil befindet sich in der unteren Bildhälfte, die Anschließer in der oberen spar ich mir.

Zeichenerklärung: Die gepunktete Linie ist die Bahnsteigkante. Die Gleise mit X--- laufen im Bogen über die Modulkante und haben im Modell keine Funktion. Beim Vorbild sind das Gleise von Anschließern, die man später vielleicht mal seitlich ans Modul dranschrauben kann. Aber darum mach ich mir keine Gedanken. Noch nicht.

Zum Namen

"Braunschweig-Westbahnhof" ist für ein Fremodul aus mehreren Gründen ein doofer Name:

  • Es klingt nach Großstadt. Das einzig großstädtische an BS-West ist aber die Umgebung (zumindest ein bißchen).
  • Man sucht irgendwie immer den Rest von Braunschweig. Das ist nicht so schlimm, wenn der Bahnhof der Betriebsmittelpunkt eines Kleintreffens ist, aber im anderen Szenario als "Helfer" eines Großbahnhofs klingt es falsch.
  • Und selbst wenn man dann das "Braunschweig-" durch den Namen des Großbahnhofs ersetzt, klappt es nicht immer. In Brebeck-Hohentor zum Beispiel ist Westen ganz woanders.

Also mußte ein Name her, der in beiden Situationen funktioniert, mithin also als Dorf oder als Stadtteil durchgeht. Damit waren Ideen wie "Hansestraße" oder "Industriering" ebenfalls außen vor. Ergiebige Straßennamen gibt's um den Braunschweiger Westbahnhof auch nicht, wohl aber einen Brunnen, der im Mittelalter auch der Wasserversorgung Braunschweigs diente und heute noch als Name einer Tramstation im Bewußtsein der Bürger ist: "Am Jödebrunnen" heißt die. Das Wort bedeutet "Jungbrunnen" und ist nicht braunschweig-spezifisch. Von Thomas Woditsch kam dann noch die Idee, statt "-brunnen" die Endung "-bronn" zu nehmen. Und siehe da: ein (zumindest für Braunschweiger) irgendwie bekannt klingender Name mit null Treffern bei Google war gefunden. Und sogar die Abkürzung in Fahrplänen sollte mit einem J als erstem Buchstaben recht eindeutig sein. Was will man mehr?

Betriebliches

Ablaufbetrieb

Der Ablaufberg ist natürlich das Entscheidende an diesem Bahnhof. Auch wenn das Ablaufen der Wagen im Modell physikalisch bedingt überhaupt nicht auch nur annähernd nach dem Ablaufen echter Wagen aussehen kann, will ich auf jeden Fall funktionierenden Ablaufbetrieb haben. Denn erst der macht den Bahnhof zur Güterzugbildung so leistungsfähig, wie er sein soll.

Balsine hat bereits einiges zur Theorie geschrieben und auch Ablauf-Versuche gemacht und hier protokolliert. Im Fremo-Bahnhof Walburg funktioniert der Ablaufbetrieb Berichten zufolge zufriedenstellend, allerdings haben die Wagen da weniger Weichen zu überwinden. Dadurch bedingte Abweichungen vom Vorbild, einen höheren Ablaufberg etwa oder die Verlegung der Abstellgruppen-Weichenstraße in ein leichtes Gefälle, bin ich gewillt zu tolerieren. Betrieb geht vor sklavischem Nachbau!

Auf Großtreffen

... dient Jödebronn idealerweise als Güterzug-Bildungsstation am Anfang eines Nebenbahnastes. Das heißt: der Großbahnhof muß sich damit nicht mehr befassen, sondern kann die für die Nebenbahn bestimmten Güterwagen einfach ungeordnet per Übergabe nach Jödebronn abfahren, wo sie dann mittels Ablaufberg zu schön ordentlich "gegruppten" Güterzügen zusammengestellt werden. Die Lok müssen dafür natürlich dann auch aus dem Großbahnhof kommen, wobei eine Übergabe-Lok dann natürlich gleich mit einem dieser Güterzüge weiterfahren kann.

Reisezüge werden weiterhin im Großbahnhof gebildet und halten in Jödebronn nur. (Wenn es dem Großbahnhof an Reisezugabstellgleisen mangeln sollte, könnte man so 'ne Garnitur natürlich auch leer nach Jödebronn überführen und da hinstellen, bis sie wieder gebraucht wird. Theoretisch.)

Jödebronns eigene Rangierlok übernachtet sicherlich ebenfalls im Großbahnhof, es sei denn, es ist eine (bäh!) Diesellok, die könnte evtl. da stehenbleiben. Schöner find ich natürlich irgendwas Preußisches, eine G 8.1 zum Beispiel oder vielleicht Pikos neue G 7.1, die ja bei der DB immerhin noch die Epoche 3a erlebt hat. Viel kleiner sollte die Rangierlok nicht sein, man bedenke den Ablaufberg.

Auf Kleintreffen

Da hab ich mir bisher weniger Gedanken zu gemacht. Aber hier kann man die Güterzüge ganz nach Geschmack und Zeit entweder durch Draufstellen wie in einem normalen Sbf bilden oder durch Ablaufenlassen. Reisezüge abstellen wird man hier definitiv müssen, aber macht ja nix -- Jödebronn hat ja genug Gleise, mehr jedenfalls als die meisten Schattenbahnhöfe. Wenn auch nicht so lange.

Gestaltung

Das Vorbild Braunschweig-Westbahnhof liegt zwar mitten in Braunschweig, aber trotzdem ziemlich im Grünen. Nur am im Plan rechten Ende stehen ein paar größere Mietskasernen, sonst grenzen eben die Firmenareale der Anschließer und anderer Firmen, der Betriebshof der Stadtwerke, ein Feuerlöschteich sowie eine Kleingartensiedlung an das Bahnhofsgelände.

Aber Jödebronn ist ja nicht Braunschweig-Westbahnhof. Da werde ich mir sicherlich ein paar gestalterische Freiheiten nehmen und die Umgebung etwas städtischer gestalten. Oder vielmehr stadträndischer, damit es auf den Treffen keinen allzu harten optischen Bruch zwischen Jödebronn und Piffelbahnien gibt.

Da die Nebenbahn am im Plan linken (Ablaufberg-) Ende anschließt, ist es naheliegend, jenes Ende weniger städisch zu gestalten. Wie es auch beim Vorbild ist. Am anderen Ende ist dann bei Großtreffen tatsächlich und bei Kleintreffen dann eben imaginär die große Stadt, die das Ganze an die noch größere weite Welt anbindet.

Zeitlich soll das Ganze in den 50er oder vielleicht frühen 60er Jahren spielen, aber so neutral, daß es nach Austausch der Straßenfahrzeuge auch in anderen Epochen unterkommen kann. Also keine allzu offensichtlichen Kriegsschäden, keine Neubauten etc. Das bedeutet auch, daß ich mich an die Bauten des Vorbildes nicht gebunden fühle; insbesondere das EG darf gern etwas fotogener sein als diese Garage auf Drogen, die da wirklich steht. :-)

Realisierungsaussichten?

Keine. Gar keine. Denn erstens bin ich vom Ablaufbetrieb in H0 nach wie vor sowas von nicht überzeugt, seit ich den Fremo-Bf Walburg in Betrieb erleben durfte (die Auflaufstöße mit umgerechnet 50 km/h und mehr verursachen zwar selten Schäden, bereiten mir aber fast körperliche Schmerzen nur vom Hinkucken), und zweitens will ich auch eigentlich gar keinen Bahnhof als Fremodul haben. Viel zuviel Streß, sowas. Ein paar Streckenmodule, vielleicht mal 'ne Awanst, das reicht mir. Man muß auch seine Grenzen kennen.

Ermel